Helene's Schlittenhunde



"Jetzt zu erleben, dass sich so überraschend Menschen aus der Schweiz melden, die uns über die Landesgrenzen hinaus freundschaftlich verbunden sind und uns helfen wollen, macht uns fast sprachlos und gleichzeitig sehr glücklich. Die Idee mit der Spendeaktion und den Patenschaften für unsere Schlittenhunde ist grossartig. Sie schafft eine Perspektive und neue Freundschaften. Es geschehen doch immer wieder wundervolle Dinge – wundervoll wie die Nordlichter an unserem Winterhimmel."

 

Ich heisse Helene. Mein Mann Peter und ich leben in einem kleinen im Norden von Schweden, 50 Kilometer von der finnischen Grenze entfernt. Die Natur besteht aus Wald, Seen und Wildnis. Gerade 10 Personen leben in unserem kleinen Dorf – typisch für unser sehr dünn besiedeltes Land.

Unsere Mitbewohner sind 20 Schlittenhunde – sibirische und alaskanische Huskies. Wir führen einen kleinen Bauernbetrieb mit wenigen Kühen. Wir halten die Tiere nicht für die Milchproduktion. Als lebendige ”Rasenmäher” bringen Sie Abwechslung und Schönheit in unsere von Wäldern dominierte Landschaft. Wir leben mit der Natur und tun alles auf eine Art und Weise, dass es von Dauer ist. Das ist für uns Nachhaltigkeit. Wir haben hier sehr gute Winter-Bedingungen. Der Schnee kommt Mitte November, nach einem Herbst mit traumhaften Farben. Ich liebe den Winter über alles. Grund dafür sind unsere Schlittenhunde, ohne die ich mir mein Leben kaum vorstellen könnte. Sie lieben den Schnee genauso wie ich. Die Wintersaison hier ist lang.

Vor 30 Jahren verpasste ich mit meinen Schlittenhunden kaum ein Rennen in Nordskandinavien. Zwischen November und bis Ende April machen wir mit unseren Schlittenhunden Touren und bieten dieses grossartige Freizeiterlebnis auch unseren Besuchern an. Heute teile Peter und ich unseren Lebensstil und die Ausfahrten mit den Hunden mit Besuchern aus aller Welt. Es gibt für uns nichts Schöneres, als mit anderen Menschen zusammenzusein.

Alle unsere Hunde sind liebevoll, voller Neugier und freuen sich über Besucher mindestens so sehr wie wir. Es macht sie glücklich und stolz, ihren Bewegungsdrang auszuleben und unseren Gästen zeigen zu dürfen, was sie können.

Für uns sehr überraschend, hat sich im März 2020 alles geändert. Alle Buchungen wurden abgesagt – kein einziger Besucher kam zu uns. Einige Anmeldungen für die Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr blieben bestehen. Aber auch diese sind inzwischen abgesagt worden. Heute, im November, hat sich an dieser Situation nichts geändert. Was es mit dieser ”Pandemie” auch immer auf sich hat – uns bringt die Situation inzwischen in echte Schwierigkeiten.

Ohne Gäste stellt sich die Frage: Wie generieren wir das Einkommen für das Fressen unserer Hunde? Schlittenhunde sind wie Athlethen. Sie müssen und wollen gut trainiert sein. Die Ernäherung der Tiere ist dabei sehr wichtig. Deshalb sehen sie so gut aus. Jedes Tier nimmt täglich zirka 1 Kilo Nahrung auf. Wir haben inzwischen auch fünf Welpen – vier Weibchen und ein Männchen. Sie sind jetzt vier Monate alt. Für diesen Nachwuchs haben wir uns kurz vor Ausrufung der ”Pandemie” entschieden. Hätten wir gewusst, was auf uns zukommt... Natürlich werden wir unseren Nachwuchs behalten, unser Herz hat da klar entschieden.

Wir wollen unseren Gästen jeden Alters ein unvergessliches Erlebnis bieten. Auch Menschen mit Behinderungen sind bei uns sehr willkommen, und wir teilen mit ihnen wunderbare Erfahrungen. All unsere Aktivitäten sind bis hin zur Beherbergung immer auf die Gäste abgestimmt. Sie bringen uns Neugier und Interesse entgegen – auch für die Lebensart hier, die wir ihnen gerne näherbringen.